Was bei Radhelmen zu beachten ist
Der Frühling hat nun endlich unser Wettergeschehen übernommen. Mit den wärmeren Temperaturen nimmt auch die Fahrradsaison so richtig Fahrt auf. Die Expertinnen und Experten der AUVA-Landesstelle Linz raten: Irgendeinen Helm aufzusetzen reicht nicht aus! Nur ein gut angepasster und richtig eingestellter Radhelm kann auch optimalen Schutz bieten.
Der richtige Kauf
Ein Helm schützt und kann im Falle eines Unfalls die Schwere von Kopf- oder Hirnverletzungen deutlich mindern. Deshalb hat der Gesetzgeber 2011 die Radhelmpflicht für Kinder bis zum 12. Lebensjahr eingeführt. Sicherheit beginnt schon bei der Helmauswahl: Ein guter Fahrradhelm schützt den Kopf von der Stirn bis zum Hinterkopf. Dabei darf der Helm aber nicht in das Gesicht, in den Nacken oder in irgendeine Richtung rutschen oder verschoben werden können. Für eine optimale Passgenauigkeit wird der Helm schon vor dem Kauf anprobiert und auf seine Einstellmöglichkeiten hin getestet. Er soll zudem über einen straff sitzenden Kinnriemen sowie breite Belüftungsschlitze verfügen. Der Radhelm muss mit der Prüfnorm-Kennzeichnung EN1078 und der CE-Kennzeichnung ausgestattet sein.
Erwachsene als Vorbilder
Eltern sollten den Kindern die richtige Handhabung und Anpassung vorzeigen und diese mit den Kindern üben. Ziel ist es, dass das Kind in der Lage ist, selbst festzustellen, ob der Helm tatsächlich richtig sitzt. Als einfache Merkregel gilt: einen Fingerbreit über den Augenbrauen, einen Daumenbreit Abstand zwischen Kinn und Kinnriemen, die Gurtbänder nicht verdreht und die seitlichen Gurtbänder bilden ein Dreieck um beide Ohren. Damit der Griff zum Radhelm bei Kindern auch später zur Selbstverständlichkeit wird, sollten Eltern mit gutem Beispiel vorangehen und bei jeder Fahrt mit dem Rad einen Helm tragen.
Besondere Vorsicht im Straßenverkehr
Radfahrer/innen sind im Straßenverkehr gegenüber Kraftfahrzeugen immer die Schwächeren. Auch wenn das Tragen eines Helmes Kopf und Hirn vor lebensbedrohlichen Verletzungen schützt, sollte es gar nicht erst zu Unfällen kommen. Um Gefahrensituationen bestmöglich zu vermeiden, rät die AUVA:
- Vorhandene Radwege benützen
- Vorausschauend fahren: Abstand halten, Fußgänger/innen beachten, Verkehrsgeschehen beobachten
- Deutliche Handzeichen geben
- Verkehrszeichen beachten: Vorrang- / Stopp-Tafeln, Ampeln, Einbahnen
- Fahrgeschwindigkeit den Gegebenheiten und dem eigenen Können anpassen
- Auf andere Verkehrsteilnehmer/innen achten – vor allem im Kreuzungsbereich – und Blickkontakt suchen
- Riskante Manöver, z. B. Vorbeischlängeln, vermeiden
- Keine Ablenkung durch die Bedienung von Handys während dem Fahren
- Auf Sichtbarkeit achten: Licht auch bei Dämmerung einschalten, auffällige, reflektierende Kleidung tragen
- Funktionsfähigkeit des Fahrrades wie Licht, Bremse, Reifen … regelmäßig prüfen
Verkehrssicherheits-Tour durch ganz Österreich
Um auf die Vorteile des Fahrradhelms hinzuweisen starten AUVA (Allgemeine Unfallversicherungsanstalt) und KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) eine gemeinsame Verkehrssicherheitsaktion mit dem Titel „Helm auf ihr Helden!“. Mit einem kleinen Augenzwinkern bringen als Astronaut/innen verkleidete Aktionsmitarbeiter/innen Vorbeifahrenden näher, wie wichtig das Tragen eines Helmes beim Fahrradfahren ist. Radfahrer/innen mit Helm erhalten mittels einer „Daumen-hoch“-Geste ein positives Feedback für ihr vorbildliches Verhalten. Bei Radfahrer/innen ohne Helm deuten die Aktionsmitarbeiter/innen auf ihre Tafel, mit der Botschaft „Helm auf ihr Helden!“.
Die Reise der Astronautinnen und Astronauten führt durch alle Bundesländer. So werden im Zeitraum von Anfang Mai bis Anfang Juli alle Landeshauptstädte besucht, um eine nachhaltige Steigerung der Radhelmquote in Österreich zu erzielen.
Die Tourdaten für Oberösterreich/Linz: 15. Juni bis 18. Juni